EINE GESCHICHTE, DIE LEBT! EINE GESCHICHTE, DIE WEITERGEHT.

 


1897

Alles begann im November vor 121 Jahren, als Moritz Thielemann in Leppersdorf eine kleine Sattlerei gründete. Zunächst konzentrierte er sich auf Produkte für die umliegenden Bauernhöfe, wie Pferdekummete, Zuggeschirre und Treibriemen. Schon bald kamen Schulranzen, Taschen und Rucksäcke hinzu.

1914

Moritz Thielemann durchlebt den 1. Weltkrieg. An der Front studierte er die Ledertaschen der Russen und Amerikaner,
welche sie bei sich hatten. Nach dem Krieg kam er mit den Amerikanern ins Geschäft.

1945

Während des Krieges wandelte sich unser Produktsortiment. Aus Sport- und Freizeitgürteln wurden Militärkoppeln. Aus Wanderrucksäcken wurden Militärrucksäcke.
 

Die Gräuel des Zweiten Weltkriegs trafen die Familie Thielemann und den bis dato auf über 300 Mann angewachsenen Betrieb schwer. Moritz verlor beide Söhne, seine Tochter sowie seinen Schwiegersohn. So blieben nur seine vier Enkel. Der damals 11-Jährige Wolfgang wuchs bei seinem Großvater Moritz auf und wurde mit seinen jungen Jahren bereits kräftig in das Firmengeschehen eingebunden.

 

1948

Wolfgang Thielemann beginnt offiziell die Sattlerlehre bei seinem Großvater und sammelt nach seiner erfolgreichen Gesellenprüfung weiter Erfahrungen im thüringischen Apolda. Bei einem Taschenfabrikanten für feine Damentäschchen lernte er viel über das Modellieren. Neben der Arbeit belegte er kaufmännische Kurse an der Volkshochschule.

1955

Voller Stolz erhielt Wolfgang seinen Meisterbrief und leitete nun zusammen mit seinem Großvater das Unternehmen.

Während der 60er Jahre wurde zunächst ein alter, baufälliger Bauernhof als Lagerfläche angemietet. Später wurde dieser gekauft und für unsere Bedürfnisse umgebaut.

1972

Unsere Taschenfabrik mit mittlerweile wieder 60 Angestellten wurde verstaatlicht. Glücklicherweise wurde Wolfgang als Betriebsleiter eingesetzt und hielt noch immer so gut es ging mit reichlich Tricks und viel Fingerspitzengefühl die Fäden in der Hand. Ein Großteil der Taschen wurde nach Westeuropa und Russland exportiert. Doch Dank Wolfgangs Einsatz gelang es ihm auch den Handel nach Westdeutschland, Skandinavien und sogar nach Libyen und Kuwait anzuschieben. Die Produktion lief auf Hochtouren.

1991

Wolfgang schaffte es gemeinsam mit seiner Tochter Ines Wolf das Unternehmen zu reprivatisieren. Jedoch war „Made in Ostdeutschland“ nach der Wende nicht mehr viel Wert. So erlebte unser Unternehmen einen weiteren Tiefpunkt in der Geschichte. Wir importierten ergänzend zu unserem eigenen Sortiment als einer der ersten in Ostdeutschland einen Teil der Ware aus Indien & Hong Kong und verkauften diese an Fachgeschäfte weiter. So überstanden wir auch diese schwierige Zeit.

 

1993

Der Schwiegersohn von Wolfgang, Gunter Wolf, steigt in das Unternehmen ein. Auch das Qualitätssiegel „Made in Germany“ gewinnt in Deutschland und international wieder an Bedeutung. Die Produktion der Thielemann-Taschen ist wieder im vollen Gange. Unsere Produkte gehen bis nach Japan und Amerika.

2012

Schon als Kind schaute die Enkeltochter Theresa Wolf den Mitarbeitern über die Schulter und arbeitete in den Ferien mit. So entscheidet sie sich dem Vorbild Ihres Großvaters zu folgen und wie er die Ausbildung zur Sattlerin zu beginnen. Zweieinhalb Jahre später schloss sie diese in einem Partnerbetrieb in Nordrhein-Westfahlen erfolgreich ab.

 
Der Ausbildung schloss sie, wie Ihr Großvater, neben der Arbeit den Meisterkurs an und kehrte 2017 als frisch gebackene Sattlermeisterin zurück.

Heute

2018 legte Wolfgang Thielemann das Geschäft in die Hände seines Schwiegersohnes und seiner Enkeltochter und konnte noch 1,5 Jahre als Ratgeber zur Seite stehen, bevor er leider im August 2019 von uns ging. Gemeinsam mit unseren 10 Mitarbeitern fertigen wir unsere Thielemann-Kollektionen in kleinen Stückzahlen. Dabei entstehen immer wieder neue Designs, welche aber stets unsere bewegte Geschichte und Tradition widerspiegeln.


"Ledertaschen für ein langes Leben!"

Besser kann man uns und unsere Produkte wohl kaum beschreiben.